Welpentagebuch
In den letzten Tagen haben die Kleinen bereits einige Male mit Autofahren müssen. Damit die Autofahrten nicht nur zum Tierarzt gehen, sprich Chippen und Augenuntersuchung, und noch anstehend, das Impfen, machen wir auch Ausflüge mit den Puppies. So ging es bereits zu meinen Eltern, die ein 2500 m² karnickeleinbruchsicheres und damit auch welpenausbruchsicheres Grundstück haben und zum Pferd auf die Koppel (natürlich ohne Pferde :-)). Diese Ausflüge machen nicht nur den Welpen Spaß, so dass sich immer eine ganze Menge an Zuschauern dazu gesellen.
Jetzt noch etwa eine Woche, dann werden uns die Ersten verlassen. Irgendwie ist das immer wieder ein komisches Gefühl, wenn man die Kleinen aufgezogen hat und nun in die neuen Familien gibt. Aber, ich finde auch dieses Mal, dass die Kleinen bisher tolle Besitzer gefunden haben und auch für den kleinen Crosby wird sich noch die große Liebe finden.
Wieder eine Woche weiter und im kleinen Leben der Welpen passiert immer mehr. Erst einmal werden sie nun an unterschiedliche Geschmäcker gewöhnt. So wird neben püriertes Fressen, auch mal Apfelstücke oder ähnliches den Welpen angeboten. Alles Neue wird sofort neugierig inspiziert.
Und dann wird natürlich das Teritorium Schritt für Schritt erweitert. Nicht nur, weil die Kleinen immer mehr Platz zum Bewegen brauchen, auch um sie an immer mehr ungewohnten Situationen heranzuführen. Im Schutz des Rudels und der mütterlichen Fürsorge erhalten sie dann die Möglichkeit, ihre ersten Ängste zu überwinden und ihr Urvertrauen auszubauen.
Auch Fremdhunde werden nun neugierig beäugt. Aber nur für die Kleinen. Labradorhündin Enja gehört eigentlich zum Rudel und werden von meinen zwei Grazien mehr als geduldet. Außerdem muss sie ja schon mal ihren neuen Ziehsohn Diego kennenlernen.
Und so sieht mittlerweile das Wiegen aus, dass nun auch nicht mehr täglich stattfindet. Das Wiegen hilft mir zu entscheiden, wieviel ich zufüttern muss und gibt einen ersten Anhaltspunkt, ob alles i.O. ist. Einen Dank noch einmal an die Spenderin Wiebke für die Waage :-)
Die Kleinen wachsen und gedeihen und meistens wird auch nicht mehr im Liegen gesäugt. Das sieht nun so aus.
Und da die Zwerge immer aktiver werden und das Wetter auch mitspielt, wurden die Pforten nach draußen geöffnet. Erst ganz vorsichtig wurde die neue Freiheit beäugt und mittlerweile gehen schon die Ersten zum Versäubern nach draußen.
Ja, wen nehmen wir denn nun. Sarah fällt die Entscheidung sichtlich schwer. :-) Drei Wochen sind die Welpen nun alt und nun ist auch Besuch gerne gesehen.
Wenn Welpen fressen lernen :-)
Wie die Zeit vergeht und wie schnell sich die Kleinen entwickeln. Mittlerweile ist in der Wurfkiste ganz schön was los. Die Äuglein und Öhrchen sind offen und mittlerweile wurden sie schon mit Tatar und Welpenmilch angefüttert. Auch die erste Entwurmung haben alle super überstanden. Mittlerweile haben die Kleinen das Gewicht fast verfünftfacht und sehen aus wie kleine Hunde.
Unser Highlight war natürlich am Sonntag das Fotoshooting und dann merkt man wieder, wie klein sie doch noch sind. Es waren alle total erschossen, obwohl der Einsatz ganz kurz war.
11 Tage sind die Kleinen nun alt und Lillie kümmert sich um ihre Brut aufopferungsvoll. Manchmal liegt sie mit einen ihrer Kinder in stiller Zweisamkeit. Dies ist so schön anzuschauen, weil es eine unglaublich entspannte Stimmung ausdrückt. So langsam öffnen sich auch die Augen und Ohren der Welpen und nicht mehr lange, dann wird es in der Wurfkiste um einiges aktiver.
Eine Woche sind die Puppies heute auf der Welt und vorbildlich haben alle ihr Gewicht in dieser Woche verdoppelt. Im Vergleich oben ein Bild vom 1. Tag (links) und von heute (rechts).
Lillie verläßt immer häufiger für kurze Zeit das Wurflager und damit meine fürsorgliche Mutter kein Wurflagerkoller bekommt, ging es heute zum ersten Mal wieder eine kleine Runde spazieren. Und so zufrieden wie Lillie wieder in der Wurfkiste liegt, scheint ihr der kleine Ausflug sehr gut getan zu haben. Natürlich wird Lillie, bevor sie wieder zu ihren Welpen darf, abgeduscht bzw. sauber gemacht, um zu vermeiden, dass sie von draußen etwas mit rein schleppt. Denn noch ist das Immunsystem der Welpen so gut wie noch nicht ausgeprägt.
5 Tage sind die Kleinen mittlerweile alt und es ist mal wieder Zeit, ein wenig zu berichten. Lillie hat sich von ihren Geburtsstrapazen schnell erholt und ihre Mutterrolle sofort mit Leidenschaft aufgenommen. Nur zum Erleichtern wurden die Welpen aus der Obhut gelassen und dann auch nur zähneknirschend. Das Futter wird zur Freude von Lillie direkt an der Wurfkiste serviert. :-)
Jetzt nach 5 Tagen werden die Schlafintervalle der Welpen größer und Lillie wagt auch mal eine Erholungspause (5-10 Minuten) ausserhalb der Wurfkiste. Jedoch ist sie sofort wieder zur Stelle, sobald nur ein klitzekleines Jammertönchen zu hören ist.
Heute wurden den Welpen zum Ersten mal die Krallen gekürzt. Dies ist wichtig, da die Welpen zum Saugen die Vorderpfoten, den sogenannten Milchtritt, nutzen und die kleinen Krallen das Gesäuge der Hündin stark beanspruchen. Um Verletzungen vorzubeugen ist eine regelmäßige Kürzung erforderlich.
Am 13.03.2014 ging ab dem frühen Morgen die Temperatur runter. Für die Nichtzüchter zur Erklärung, sobald die Temperatur sinkt, kann in den nächsten 6 bis 36 Stunden mit der Geburt gerechnet werden. Weil Lillie mir nicht mehr von der Seite wich, hieß das für mich, den ganzen Tag neben der Wurfkiste zu verweilen.
Nachts um 01:00 stellten sich dann die Presswehen ein, aber irgendwie nicht so ganz, wie ich das von den letzten zwei Würfen kannte. Lillie tat sich sichtlich schwer und dennoch kam dann um 01:30 das erste blue merle Mädel. Der erste Welpe hat es immer am Schwersten, da er für seine Geschwisterchen den Weg frei machen muss. Und in der Regel ist es meist der größte Welpe. Aber die kleine Maus, die den Weg für ihre Geschwister geebnet hat, wog gerade mal 240 Gramm.
Um 02:30 kam dann eine black tri Hündin 314 Gramm. Kaum war sie raus, fand sie zielstrebig die Zitze und dockte sich erst mal fest. Für sie stand fest, hier gehe ich nicht mehr weg.
Dann stellte sich wieder eine lange Pause ein. Lillie presste, aber irgendwie wollte sich nicht wirklich was tun. Also, entschloss ich mich, meinen Tierarzt zu kontaktieren. Wie es so ist, kaum hatte ich ihn aus dem Bett geklingelt (03:55), kam Hündin Nummer 3 in blue merle mit 316 Gramm. Dennoch habe ich mich mit meinem Tierarzt beraten, wie ich weiter vorgehe und wann ich schlussendlich seine Hilfe beanspruche.
Da ich mich ja in weiser Voraussicht, dieses mal, mit allen möglichen homöopatischen Mittelchen eingedeckt hatte, habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen, diese zum Einsatz zu bringen.
In diesem Zusammenhang kann ich wirklich das Buch "Handbuch der Hundezucht" von Inge Hansen empfehlen, das der Lillie sicherlich einen Kaiserschnitt erspart hat.
Durch den Einsatz der homöopatischen Mittel stellten sich bei Lillie ab 05:15 richtige Presswehen ein. Und so kamen eine back tri Hündin (309 Gramm), eine blue merle Hündin (232 Gramm) und ein black tri Rüde (315 Gramm) innerhalb einer halben Stunde.
Nun dachte ich, Lillie ist nun im Trott und so habe ich die Mittel nicht weiter gegeben. Schon weil mir die Geburten in zu schneller Folge kamen. Aber diese Entscheidung war voll falsch. In den nächsten Stunden tat sich wieder nichts und ich fing wieder an Lillie was zu geben. So kam um 09:30 ein schöner dark blue merle Rüde mit 284 Gramm.
Und es stellte sich wieder eine Pause ein. Nicht nur Lillie, auch ich waren mittlerweile unglaublich erschöpft. Jetzt war die Frage, war es das. So wie es bisher gelaufen war, wollte ich Lillie nicht unbeobachtet lassen und ich war mir total unschlüssig, ob sie leer ist.
Gerade als ich ihr Lager gereinigt hatte und mit Lillie im Garten zum erleichtern war, stellten sich bei Lillie wieder Wehen ein. Aber sie schaffte es kräftemäßig nicht, einen Welpen zu gebären. Daher bin ich um 11:00 dann doch noch zum Tierarzt gefahren. Dieser machte einen Ultraschall, konnte zwar einen Welpen, aber keine Herztöne festestellen. Mein Tierarzt erklärte mir, dass der tote Welpe das Problem verursacht, dass keine wirklichen Wehen mehr ausgelöst werden.Zur Unterstützung bekam Lillie eine Wehenspritze und wir führen wieder nach Hause (mein Tierarzt wohnt zwei Straßen von mir entfernt).
Kaum waren wir daheim, kam Welpe Nummer 8. Ein bildhübscher blue merle Rüde, lebend. Ich war völlig aus dem Häuschen. Ich habe mich wirklich so gefreut. Aber letztendlich kam zum Schluss dann noch der tote Welpe, eine wunderschöne blue merle Hündin. Dies ist das Los des Züchters, dass Leben und Tod so nah beieinander liegen. Und auch dies gehört, so bedauerlich es ist, zum Züchten. 30% Welpensterblichkeit und nicht nur aufgrund hygienischen Mängeln.
Nun war ich mir aber sicher, dass die Geburt abgeschlossen war. Ich war und bin so dankbar, dass ich keinen Kaiserschitt hatte. Jetzt konnte ich das Lager noch einmal frisch beziehen und Mutter und Welpen ihrer wohlverdienten Ruhe überlassen.
Ja, das war unsere Geburt. Leider nicht so wie man sich die wünscht. Dennoch Mutter und den acht Welpen geht es super und die Kleinen entwickeln sich prächtig. Alle nehmen stetig an Gewicht zu und Lillie umsorgt die Kleinen großartig.