Trächtigkeitstagebuch

Die Geburt

Mannomann, sagen wir mal so, die konnte was. Im Durchschnitt tragen Hunde 63. Tage. Ab dem 58. Tag fange ich in der Regel an, die Temperatur zu messen, da diese kurz vor der Geburt um 1-2 sinkt. Lizzy war aber noch so entspannt, dass ich erst ab Tag 60 damit begonnen habe. Und so verstrichen die Tage. Ich hätte NIE damit gerechnet, dass es dann schlussendlich Nikoläuse werden. Jedenfalls ging vorbildlich die Temperatur vom 05. auf den 6.12.2020 runter.

Da Pepper als Boss hier mega Druck machte und Lizzy aufgebracht nach einen geeigneten Platz suchte, wurden Lillie und Pepper zu meiner Freundin ausgelagert. Danke noch mal. Das erste was Pepper und Lizzy nun getrennt erst mal nachholten, war der Schlaf. Und das war sehr weise.

 

Um 20:15 kam dann der erste Welpe. Vorbildlich auch in der Wurfbox, die ich dann im Laufe des Tages mit Lizzy zusammen bezogen hatte. Lizzy brauchte meine körperliche Nähe sehr und mit einem herzzerreißendem Schrei kam ein schöner red merle Rüde zur Welt. 

Lizzy hat sich instinktsicher um das Säubern und Abnabeln gekümmert, war aber völlig geschockt. An ein Anlegen war nicht zu denken, da sich auch mittlerweile Welpe Nummer 2 ankündigte. Lizzy gehört zu den Stressläufern und damit war an ein Gebären in der Wurfbox nicht mehr zu denken. Gut, dass ich die SnaggleSafe gekauft hatte. Denn so konnte ich den kleinen Bub schön muckelig warm platzieren, während ich Lizzy bei der Geburt unterstützen konnte. Die kleine black tri Hündin kam dann um 21:00 zu Welt. Für Lizzy stand fest, dass hier alles ist gerade fürchterlich und wollte nur noch weg. Doch mit viel gutem Zureden und viel Ruhe fasste sich Lizzy ein Herz und in meinem Arm waren dann auch ihre zwei Babys am Gesäuge okay. Ich war soooooooo Stolz auf Lizzy und so gerührt, welches Vertrauen mir mein Mädchen mir entgegen bringt. <3

Dann passierte lange nichts. Mir gefiel bei der ganzen Geburt nicht, dass Lizzy so viel pressen musste, bis ein Welpe kam. Nur nun wurde immer wieder gepresst und nichts kam. Da kein Fruchtwasser zu sehen war, war auf jeden Fall auszuschließen, dass ein Welpe im Geburtskanal ist. Denn dann ist Eile geboten, wenn der nicht von alleine kommt. Nach 3 Stunden entschied ich mich dann aber zur Klinik zu fahren. Ich befürchtete eine Querlage. Mittlerweile war ich auch sicher, dass da nicht mehr viele Welpen sein können. Also Auto abreisebereit gemacht und wollte gerade die Puppies und Lizzy holen, da plumpste Welpe Nummer 3 raus. Ein 470 Gramm starker red merle Rüde. Ich war sooooooooooo froh. Lizzy mittlerweile voll routiniert, hat den Brocken mit ihren zwei säugenden Kindern völlig entstresst zur Welt gebracht.

Und als Lizzy dann so da lag, war mir klar, sie hat fertig.

 

Fazit: Was für eine Geburt. Ich bin so froh, dass alles dann doch so gut geklappt hat. Alle Drei kräftige Welpen. Selbst der Letzte, der 3 Stunden in der Geburt hing, wollte zielstrebig zur Zitze. 

Meine Lizzy, die anfangs nur weg wollte, hat sich so toll in ihre Situation gefunden und ist die gechillteste Muddi, die ich bisher hatte. Ich freue mich jedenfalls riesig, auch wenn meine rote Hündin noch nicht dabei ist. Dann halt das nächste Mal und dann mit einer direkt abgeklärten Lizzy.

8. und 9. Woche: Na, wie viele werden es denn nun

Jetzt ist ja nun die Zeit, in der die Welpen ordentlich an Größe zunehmen und damit auch der Leibesumfang der werdenden Mutter. Aber irgendwie..... Naja vielleicht als Erstlingshündin gut versteckt? Jedenfalls ist ordentlich Radau in der Bude und auch an mehreren Stellen, so dass ich einen Einling ausschließe. Und wie ich gerne so schön sage, was rein kommt, kommt auch irgendwann wieder raus.

Und Lizzy ist sich sicher, es ist Zeit, sich um ein anständiges Nest für den Nachwuchs zu kümmern. Also wird vorsorglich die Terrasse unterhöhlt. Und da bei uns eh noch die Trockenlegung des Kellers ansteht, lass ich sie mal machen. Die Natur hat sich bestimmt was dabei gedacht. Für schön gibt es ja immer noch die Wurfbox, die lediglich von Oma Lillie dankend genutzt wird. Und das Frauchen hat schon mal was Wäsche gekocht, während Lizzy derweilen die Nachbarschaft stalkt.

5.-7. Woche: Das Lieschen brütet

Die ersten Vorboten haben sich bestätigt und mittlerweile lassen sich die ersten Wölbungen auch nicht mehr übersehen. Regelmäßig geht es jeden Freitag nun zum Wiegen. Und so hat Lizzy nun bis zum 47. Trächtigkeitstag schon 2,2 Kilo und 10cm mehr Bauchumfang zugelegt.

Für Lizzy ist der Wiegetag in der BarfZentrale in Wesel immer ein Highlight, denn hier wird die werdende Mama ordentlich verwöhnt.

Für Lillie und Pepper ging das Wiegen eher ungünstig aus, denn die Zwei sind nun auf Diät. 

Hier dann noch mal ein Vergleich von oben, ich finde ja, dass die Mädels ihre zusätzlich Fracht schon lange gut verpacken. Darf auch nichts dran kommen.

Und zu guter Letzt hat Dirk noch einige sehr schöne Bilder von meinen drei Grazien geschossen, die ich nicht vorenthalten möchte.

Ich finde ja, der Lizzy steht die Trächtigkeit.

Irgendwas hat Lillie hinsichtlich der Wurfkiste falsch verstanden 🤣 Aber zumindest gefällt es einer Grazie im Rudel. Lizzy ignoriert ihr zukünftiges Domizil noch komplett. 

Und mit dem letzten Bild verabschieden wir uns in die 8. Trächtigkeitswoche. Bin immer gespannter, was sie so versteckt. Das viele Plüsch macht die Schätzung schwierig.

4. Woche: Juhu, die Zeichen stehen günstig

Da meine Hunde durch und durch Tierarztgegner sind, schenke ich mir den Stress und fahre nicht zum Schallen, um die Trächtigkeit zu bestätigen. So lang ist ja nun so eine Trächtigkeit vom Hund auch nicht und 2-3 Wochen später ist es eh nicht mehr zu übersehen. Zudem kann die Hündin in der Zeit auch noch unbemerkt resorbieren, so dass der ein oder andere Wurf trotz positivem Schallen nachher leer blieb. 

Gerade die Zeit zwischen dem 19. und 22. Trächtigkeitstag ist für die Hündin recht sensibl. Der Hormonhaushalt stellt sich um. Auch Hunde können unter Morgenübelkeit leiden. Zudem gilt ein geruchsloser, zäher, klarer bis milchiger Ausfluss als eindeutiges Zeichen, dass der Deckakt erfolgreich war. Und ja, Lizzy hält sich an die Zeichen und so gehen wir optimistisch in die zweite Hälfte der Trächtigkeit.

 

Findet ihr nicht auch, dass Lizzy so einen nach innen gekehrten Ausdruck hat <3

2. und 3. Woche: Was gibt es zu berichten?

So wirklich viel eigentlich nicht. Wir organisieren unseren Alltag gerade neu. Kein Hundeplatz, kein Joggen und natürlich keine Turniere. Dafür muss jetzt Mama Pepper vermehrt ran und mit ihr ging es nach Luhmühlen zum StrongDog. Der Vorteil, wenn man mehrere Hunde hat. Immer einen Ersatz parat.

Die Hundebegegnung wird auf ein Mindestmaß reduziert. Oder vielmehr Lillie und Pepper haben die Aufgabe des Aufpassers übernommen und so achten die Zwei schon darauf, dass nicht mehr so viele Hallo-Sager an Lizzy ran kommen. Das Tempo hat Lizzy auch bereits gedrosselt und dafür wird vermehrt nach Kekse gefragt. 

Jetzt muss nur noch einer dem kleinen Flummi erklären, dass Springen nicht mehr erwünscht ist 🙈

Damit Lizzy nicht zu dick wird, haben wir nun wieder damit begonnen, samstags zum Wiegen in die Barfzentrale zu fahren. Findet Lizzy mega, da sie dort direkt mit Keksen verwöhnt wird. Und ich habe es echt geschafft, dass Lizzy noch nicht zugelegt hat. 

Demnach 20. Trächtigkeitstag 23,7 Kilo und 60 Umfang.

1. Woche: Abwarten und Tee trinken

Jetzt heißt es erst mal abwarten auf die ersten Zeichen der Trächtigkeit.

Wir sind übrigens mit einem Gewicht von 23,7 gestartet. (ups)

Mit der Läufigkeit ist Lizzy durch und damit haben sich die hormonellen Spannungen geglättet und es ist wieder der Alltag eingekehrt.

Auf zum Rusty

Die zwei Turteltäubchen waren sich auf jeden Fall direkt einig: 

Heute ist ein guter Tag um kleine, süße und liebreizende Lizzy & Rusty-Kids zu zeugen.

 

Und da wir schon mal da waren und das Hotelzimmer schon bezahlt war, sind wir auf Nummer sicher gegangen und haben Rust (ganz zu seiner Freude) noch mal einen kleinen Besuch abgestattete, bevor es dann wieder nach Hause ging.

 

 

0. Woche: Das Lieschen ist läufig

Da dachte sich das Prinzesschen mal, schmeißen wir doch einfach Frauchens Planung über den Haufen. Frühestens Ende Oktober dachte sich das Frauchen und hat so ziemlich an jedem Wochenende Turniere gemeldet. Doch Lizzy fand, dass sie sich nach einem tollen 1. Platz in der Klasse 3  in RallyO mit 100 Punkten aus dem Turniersport in den Mutterschutz für dieses Jahr verabschiedet.

 

Da der Auserwählte, wie meist, nicht direkt um die Ecke wohnt, ging es direkt erst mal zum Tierarzt zum Abstrich und 9 Tage später zum ersten Progesterontest. Progesterontests sind wirklich etwas Feines, denn die helfen ungemein, den richtigen Zeitpunkt zum Decken zu finden. Erwartungsgemäß war der Wert noch zu niedrig und so wurde Sonntag noch mal getestet. Ich musste dann mal kurz beim Bezahlen schlucken, als ich für die gleich Leistung wie Werktags, direkt mal das Doppelte bezahlt habe. Bis Montag zu warten war mir aber zu heikel, dass es nicht ggf. zu spät ist und ich lag mit der Entscheidung auch richtig. Damit ging es dann Montag am 05.10.2020 direkt morgens mit Lizzy zum Rusty.